Wiederbelebungskurse am Parler

Das Parler-Gymnasium beteiligt sich an der Aktion „Löwen retten Leben“ des Landes Baden-Württemberg. Reanimationsübungen werden fester Bestandteil des Unterrichts ab Klasse 7.

 

Im internationalen Vergleich hinkt Deutschland bei der Laienreanimation immer noch hinterher. Nur etwa 18 Prozent der Bundesbürger helfen im Ernstfall, skandinavische Länder liegen hier bei über 60 Prozent.


Der plötzliche Herztod ist mit schätzungsweise bis zu 100.000 betroffenen Menschen pro Jahr eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland (Quelle: Dt. Reanimationsregister). Dabei kann Hilfe so einfach sein und fast jeder kann helfen. Diese Hilfe sollen Schüler des Parler-Gymnasiums in Zukunft leisten können. Vorbereitet werden sie darauf ab Klasse 7 mit jährlichen Unterweisungen mittels Übungs-DVD und Übungen an einem Klassensatz aus 16 Übungsphantomen ("mini Anne"), an denen die Herz-Druck-Massage praktiziert wird. Das Motto lautet hier "Prüfen – Rufen – Drücken". 

 

Beim plötzlichen Herzstillstand ohne Hilfe treten bereits nach 3 Minuten unwiderrufliche Schäden des Gehirns auf. Auch ohne Beatmungsmaßnahmen, hier hat sich das Reanimationskonzept geändert, kann die Herz-Druck-Massage die Überlebensrate um das Zwei- bis Dreifache verbessern. Die Sauerstoffversorgung des Gehirns durch den Restsauerstoff im Blut ist durch diese Maßnahme ausreichend für 10 bis 15 Minuten, so dass der kritische Moment bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes (meist 8 bis 12 Minuten) überbrückt werden kann. Mit Hilfe des Liedes "stayin‘ alive" der Bee Gees kommen die Schüler auf den vorgesehenen Takt von 100 Mal drücken pro Minute, ein Klickgeräusch der "mini Anne" zeigt den nötigen Druck an. Regelmäßige Wiederholungen der Wiederbelebungsübungen haben zum Ziel, dass im Notfall diese lebensrettende Maßnahme für Parler-Schüler zur Selbstverständlichkeit wird.

 

Eingebunden in diese jährlichen Übungen sind der seit Jahren am Parler vorhandene Schulsanitätsdienst und die
Sani-AG, denen die Übungs-DVD und die Übungsphantome auch zur Verfügung stehen. Unterstützt wird die Aktion "Löwen retten Leben" u.a. durch das Deutsche Rote Kreuz und die Stiftung Deutsche Anästhesiologie.